Seit ewigen Zeiten bilden die tropischen Wälder Afrikas die Lebensgrundlage des Stamms der Baka, die halbnomadisch als Jäger und Sammler leben. Bis heute sind sie Teil eines Ökosystems, das sie mit allem Notwendigen versorgt. Zu den wichtigsten Nahrungsmitteln im tropischen Regenwald im Zentrum Kameruns zählt der Honig, mit dem die Baka ihren Zuckerbedarf decken. Für die Baka ist Honig essenziell, nicht nur als Nahrungsmittel, sondern schon immer auch als Medizin. Das Volk verlässt sich bis heute auf Naturheilmittel. Guy gehört zu den wenigen, die eine der ältesten Praktiken der Baka beherrschen: Er ist Honigjäger. Guy ist bei seinem Vater in die Lehre gegangen und hat dessen Wissen so verinnerlicht, dass er es meisterhaft versteht, den wilden Bienenvölkern, die getarnt in Erdkuhlen und Baumwipfeln nisten, ihren süßen Vorrat abzujagen. Guy riskiert Kopf und Kragen, um an den Honig zu gelangen. Lange lebten die Baka im Schutz der Wälder, völlig isoliert von der Außenwelt. In der Natur fanden sie nicht nur, was sie zum täglichen Leben brauchten, sondern auch ihre spirituelle Heimat. Durch Abholzung und Brandrodung im großen Stil werden die Pygmäen jedoch zunehmend aus ihrem angestammten Territorium verdrängt. Diese Veränderungen zwingen die Baka dazu, sesshaft zu werden. Heute leben sie entlang der neu angelegten Pisten, verzweifelt darum bemüht, ihre Lebensweise und ihre Kultur zu bewahren. Guy liebt den Wald, und Bienen zu züchten empfindet er als wider die Natur. Schon seine Vorfahren waren angesehene Honigjäger, und er setzt diese Tradition fort in der Hoffnung, dass die Wälder eines Tages wieder den Baka gehören werden.