Die Unermüdlichen - Im Einsatz für Vielfalt in Brandenburg
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales
Viele Menschen in Brandenburg engagieren sich Tag für Tag für mehr Vielfalt und Toleranz, zeigen Zivilcourage. Das ist nicht immer einfach. Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden sind an der Tagesordnung, nicht nur verbal. rbb-Reporterin Sabrina N'Diaye trifft Menschen, die wollen, dass ihr Brandenburg lebenswert für alle bleibt. In der Uckermark begegnet Sabrina N'Diaye dem Religionslehrer Wolfgang Rall. Er bezeichnet sich gern als Demokratie-Vermittler: "Demokratie muss gelernt werden und dafür ist die Schule da". Rall weiß, dass mittlerweile an vielen Bildungseinrichtungen darüber diskutiert wird, ob Lehrer sich "neutral" verhalten müssten. Das sei falsch, sagt er. Faschismus müsse erkannt und benannt werden, das vertritt er auch in seinem Unterricht. Der 41-jährige Manuel aus Ostprignitz-Ruppin hätte sich damals einen Lehrer wie Wolfgang Rall gewünscht. Als Jugendlicher wurde er in den sogenannten Baseballschlägerjahren in Wittstock von Neonazis überfallen und gejagt. Auf der Flucht hangelte sich der junge Mann von Balkon zu Balkon und stürzte ab. Schwer verletzt hat Manuel überlebt. Heute engagiert er sich beim Bündnis: "Wittstock bekennt Farbe", das seine Mutter Gisela nach dem traumatischen Erlebnis mitgegründet hatte. Gemeinsam mit anderen setzen sie sich dafür ein, dass Menschenhass keinen Platz in Wittstock hat. Auch der SV Concordia Nowawes 06 in Babelsberg engagiert sich für Vielfalt, steht Jedem offen – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Wer hier kicken will, muss nicht das beste Ballgefühl haben oder der schnellste Läufer sein, sondern ein Teamplayer. Bei manchen Turnieren erleben einige Fußballer allerdings rassistische Anfeindungen - so wie zuletzt bei einem Spiel im Havelland. Dann steht der Verein fest zusammen. Beim Rückspiel will der SV Concordia Nowawes 06 einen Aktionstag gegen Rechtsextremismus veranstalten. Doch die gegnerische Mannschaft hat Bedenken. Sabrina N'Diaye begleitet den Verein dabei, eine andere, offenere Fußballkultur in der Kreisklasse zu etablieren. Hjördis Hoy aus dem Landkreis Teltow-Fläming setzt sich hingegen schon seit Jahren für Flüchtlinge ein – vor allem jetzt, wo es in vielen Gemeinden Widerstände gegen Flüchtlingsheime gibt. Gemeinsam mit ihrer Schwester und Mutter will sie Geflüchtete willkommen heißen und in der Unterkunft in Herzberg mit ihnen kochen. Dafür sammeln sie Spenden. Es gibt Gegenwind. Doch die Hoys lassen sich nicht einschüchtern. Sie wollen, dass ihr Dorf und das gesamte Land Brandenburg auch für Menschen in Not offenbleibt. Anlässlich des Tages der Zivilcourage zeigt der Film, wie sich Menschen in Brandenburg für Vielfalt und Demokratie engagieren.