In Yiwu scheinen die konfuzianischen Ideale von Einigkeit und Kooperation nur noch Relikte der Vergangenheit zu sein. Unter widrigen Bedingungen arbeiten junge Menschen aus ganz China in den Fabriken der Stadt jahrein, jahraus emsig wie am Fließband an Zipfelmützen und Plüsch-Rentieren, dekorieren Weihnachtskugeln, sprühen Glitter auf die seltsamsten Dekoartikel oder stopfen Weihnachtsmänner mit Polsterwatte aus. Auch im kommunistischen Reich der Mitte hat die unsichtbare Hand des Marktes Einzug gehalten. Die Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter verdienen gut, ihr Monatsgehalt ist höher als in einigen europäischen Ländern. Sie können sich die neuesten Smartphones leisten, sind aber auch Migrantinnen und Migranten im riesigen Heimatland. Sie leben in überfüllten Wohnheimen und träumen davon, reich zu werden. Regisseur Mladen Kovačević begleitet die Protagonistinnen und Protagonisten in den Fabriken und andernorts, fängt ihre Gespräche ein und hört zu, wenn es um das Vermissen von Familie oder Freunden geht, um die Freizeitgestaltung oder um den Wunsch, unabhängig zu sein. Sie sehnen sich nach besseren Bedingungen. Viele junge Chinesinnen und Chinesen träumen von Selbstständigkeit, wollen eine eigene Fabrik aufmachen und einen freien Arbeitsalltag leben.