Es ist wieder soweit: In Prießnitz im Leipziger Land werden Adventskränze gesteckt, Kuchen gebacken und die Pyramide aufgestellt. Dabei geht es allerdings nicht um die gemütliche Stube zu Hause, sondern um den Schlosshof. Denn da steigt seit 23 Jahren der Prießnitzer Weihnachtsmarkt. Der hat sich längst zu einer Institution entwickelt. Alle Vereine des Dorfes wirbeln für diesen Adventssonntag. Die Feuerwehr kümmert sich um den 10 Meter hohen Weihnachtsbaum. Die Leute vom Jugendklub bereiten schon mal die Schokofrüchte vor. Die Männer vom Heimatverein bauen Buden und dekorieren - alles damit Schloss und Rittergut festlich erstrahlen. Seit Jahren kümmert sich der Heimatverein um das historische Areal mitten im Dorf. Die Prießnitzer haben Säle und Scheune zu Ausstellungsräumen verwandelt, historische Sammlungen aufgebaut, alte Werkstätten saniert. Aber natürlich gibts auch abseits des Marktes Spannendes zu entdecken: schottische Begeisterung für die Landwirtschaft, eine muggelige Bohlenstube als Dorftreff und historisches Handwerk an alten Spinnrädern. Das sächsiche Dörfchen hat ein besonderes Bauernrathaus, eine Schmiede im ehemaligen Konsum und viel ehrenamtliches Engagement - und das nicht nur an diesem Weihnachtsmarkt-Wochenende.